Logo LIFE-Projekt Schütt-Dobratsch

LIFE-Schütt-Dobratsch > Maßnahmen > Monitoring Libellen

Bild zum Monitoring LibellenDie Libellen sind eine vergleichsweise artenarme Insektenordnung (aus Kärnten sind bis dato 60 Arten bekannt), vom Auftreten bestimmter Libellenarten oder Artengemeinschaften kann man aber in vielen Fällen wertvolle Aussagen zum ökologischen Gewässerzustand ableiten. Das Indikatorpotenzial von Libellen bezieht sich hierbei vor allem auf das Angebot von vielseitigen Strukturen im und am Gewässer (Grad der Naturnähe), aber auch auf die Wasserqualität.

Im Rahmen dieses Maßnahmenpunktes wurden zunächst Basisdaten auf ausgewählten Flächen (zum Beispiel Gladiolenwiese) erhoben. In einem weiteren Schritt sind Vorschläge für die Entwicklung und Neuschaffung spezifischer Habitate ausgearbeitet (inklusive Erfolgskontrolle) sowie ein Schutz- und Pflegekonzept erstellt worden. Abgerundet wurde das Arbeitsprogramm durch die Erstellung eines Monitoringprogrammes mit Hauptaugenmerk auf die im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie angeführten Libellenarten.

Ergebnisse bis Projektende 31. Jänner 2005:

Auf den vier ausgewählten Flächen konnten insgesamt 32 Arten nachgewiesen werden (davon sind 14 gefährdet), das sind ca. 52% aller bisher in Kärnten nachgewiesenen Arten. Hinsichtlich der Artenzahlen sind vor allem der Standort Seewiese (18 Arten) und Wehranlage Schütt (20 Arten) herausragend. Besonders bemerkenswert ist der mit 15 Arten nachgewiesene Standort beim neu geschaffenen Teich auf der Straußwiese.

Der Bereich der Gladiolenwiese fällt mit lediglich 12 Arten etwas ab, die neu geschaffenen Tümpel im Bereich des Gladiolenwiesen-Gerinnes und die Instandsetzung des Oberschütter-Bächleins könnten sich in den nächsten Jahren aber positiv auswirken. Die Qualität der einzelnen Standorte wird mit sehr gut bis gut beurteilt. Für Libellen ungünstige Bedingungen sind das zeitweilige Austrocknen der Tümpel im Bereich der Wehranlage Schütt und die bisweilen starke Nutzung der Seewiese als Viehtränke.

Besonderes Augenmerk erfordert die äußerst labile Population der in Kärnten vom Aussterben bedrohten Großen Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis). Diese Libelle ist auch im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie angeführt. Für diese Art sind im Bereich der Tümpel bei der Wehranlage Schütt spezielle Pflegemaßnahmen erforderlich, die in Abstimmung mit dem Grundbesitzer, den Fachexperten und des Naturschutzes umgesetzt werden sollen.